Im Großraum Hannover wurden seit Beginn der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts FREMO-Treffen an verschiedenen Orten durchgeführt. Zunächst erfolgten sie im Schützenhaus Müllingen, später auch im Straßenbahnmuseum Wehmingen und im Dorfgemeinschaftshaus Hotteln. Verglichen zum Dachboden oder Keller, in denen üblicherweise Modellbahnanlagen aufgebaut werden, handelt es sich zwar um relativ großflächige Räume; die Planung entsprechender Modul-Arrangements bereitete aber dennoch immer wieder Schwierigkeiten. So standen zwar genügend Bahnhöfe, die üblicherweise einen geraden Gleisverlauf aufweisen, zur Verfügung, aber an geeigneten Bogenmodulen zur Verbindung dieser Bahnhöfe mangelte es. Nachdem einige Jahre spekuliert worden war nach dem Motto "Man müßte doch mal ...", setzten vier FREMO-Mitglieder ab dem Jahr 1998 die Idee, Bogenmodule gemeinschaftlich zu erstellen, in die Tat um.
Im Freizeitheim Hannover-Linden trafen sich bereits seit Jahren Schmalspurbahner, um Module in der Baugröße H0e zu erstellen. Dieser Gruppierung, deren Mitglieder überwiegend dem FREMO angehören, schloß man sich an. Aufgrund des Ortes wurde der Name "Betriebs-AG Lindener Module (BALIMO)" gewählt. Zunächst befaßte man sich mit der Planung: anhand der Abmessungen der für FREMO-Treffen im Großraum Hannover zur Verfügung stehenden Räume und der Abmessungen der Bahnhofsmodule wurde ein Kurvenradius von zwei Metern festgelegt. Weitere Randbedingungen waren, daß die Module leicht transportierbar sein sollten und mit ihnen ein Viertelkreis bewältigt werden konnte. Da zu Transportzwecken jeweils zwei Module zu einer Einheit (dem sogenannten Doppeldecker) verbunden werden sollten, einigte man sich auf den Bau von vier Modulen zu je 30 Grad. Ursprünglich war geplant, das vierte Modul in kleinere Teile (sogenannte Tortenstücke) zu zerlegen, um flexibler bei den Arrangemants planen zu können; aber bei dem Vorsatz ist es bis heute geblieben.
In einer intensiven Phase der Planung wurden die Maße der benötigen Holzbretter ermittelt. Nachdem diese in einem Baumarkt zugesägt worden waren, erfolgte der Zusammenbau der Modulkästen und der Bau der Modulstützen während der wöchentlichen Zusammenkunft im Freizeitheim Linden. Anschließend erfolgte die Landschaftsgestaltung, wobei zwei Methoden ausprobiert wurden. Zum einen wurden dicke Styrodurplatten in die Modulkästen geklebt und die Landschaft "aus dem Vollen" herausmodelliert. Alternativ wurden zwischen Trassenbrett und Modulaußenseiten Pappstreifen geklebt, die die dann die Landschaftskontur vorgaben.
Parallel zu der Modulbauaktion im Freizeitheim Linden plante Bernd Gerlach den Bau von Streckenmodulen im großen Stil: an einem Wochenende entstanden in einer KFZ-Werkstatt eine Reihe von Modulkästen. Ferner wurden auch vorhandene Module verschönert und optisch aufgefrischt. Dieser Aktion hatte man sich angeschlossen und bei den Modulen die Landschaft in den Grundzügen gestaltet. Die Feingestaltung, die Gleisverlegung und die elektrische Ausrüstung erfolgte dann wieder im Freizeitheim Linden, bei einem gemeinsamen Bastelwochenende sowie in Heimarbeit. Ihre ersten Einsätze hatten die Module im Jahr 1999.
Bernd Gerlach führte im Jahr 2000 ein zweites Modulbau-Treffen durch, bei dem wieder Module im Rohbau erstellt werden sollten. In Fließbandarbeit wurden derart viele Modulkästen zusammengesetzt, daß vier Bogenmodule, die den Abmessungen der ersten vier Module entsprachen, übernommen werden konnten. Im Unterschied zu den ersten vier Modulen handelt es sich bei diesen übernommenen Modulen um Verdreher. Dies bedeutet, daß Berg- und Talseite auf einem Modul ihre Position tauschen.
Die acht Balimo-Module wurden in den vergangenen 25 Jahren bei ungezählten FREMO-Treffen im Großraum Hannover eingesetzt. Zwischenzeitlich erfolgten auch verschiedene Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten (siehe unten), so daß sich die Module immer in einem technisch einwandfreien und optisch ansprechenden Zustand befunden haben. Leider steht die bislang genutzte Möglichkeit zur gemeinsamen Lagerung aller acht Balimo-Module seit Herbst 2023 nicht mehr zur Verfügung; ein neuer und bezahlbarer Lagerraum wurde nicht gefunden. Da sich zudem die Interessenschwerpunkte der einzelnen BALIMO-Eigentümer in unterschiedliche Richtungen (Baugröße 1, H0fine) entwickelt hatten, Bestand Einvernehmen daher dahingehend, die Gemeinschaft BALIMO nach 25 Jahren mit Wirkung zum 01.05.2024 aufzulösen und die insgesamt acht Module auf die Mitglieder der Gemeinschaft zu verteilen. Die Internet-Darstellung www.balimo.de wurde aufgelöst und der Inhalt in diese Seite eingearbeitet.
Dieses Modul, das im Jahr 2000 erstellt wurde, trägt den Titel "Merkertal", da es nach einem Kalenderblatt aus dem Merker-Verlag gestaltet wurde. Nachgebildet wurde eine Bahnbrücke über einen schmale Straße, auf der sich ein Trecker und ein VW Golf begegnen. Ferner zu entdecken sind auf dem Modul einige Büsche und ein einsames Schwein, das auch auf dem besagten Kalenderblatt abgebildet ist.
Auf diesem Modul, das im Jahr 2000 erstellt wurde, wird der Durchschnitt durch einen kleinen Hügel dargestellt. Die Ausstattung ist sehr sparsam: neben Wiesen wurden nur einige Bäume und Büsche aufgebaut.
Auf diesem Modul, das im Jahr 2000 erstellt wurde, wird ein Felseinschnitt dargestellt. Die Ausstattung ist sehr sparsam, es wurden nur einige Bäume und Büsche aufgebaut.
Auf diesem Modul, das im Jahr 2000 erstellt wurde, verläuft der Bahnkörper auf einem Damm und überquert mit Hilfe eines Durchlasses (Röhre) einen kleinen Bach. Am Unterlauf des Baches können einige Badende entdeckt werden. An sonstigen gestalterischen "Highlights" kann noch eine kleine Stützmauer erwähnt werden.
Wie in jedem Verein gibt es auch im FREMO die verschiedensten Grüppchen. So kann zum Beispiel zwischen Hauptbahnern, die sich dem Hauptbahnbetrieb auf zweigleisigen Modulen verschrieben haben, und Nebenbahnern, die sich der Nachbildung des Nebenbahnbetriebs auf eingleisigen Strecken verschrieben haben, unterschieden werden. Die Anhänger der zuletzt genannten Fraktion werden wegen des scheinbar geruhsamen Betriebs gerne als Piffelbahner bezeichnet - was aber nicht unbedingt böse gemeint ist. Als Reaktion hierauf wurde das auf dem Modul nachgebildete Gewässer auf den Namen "Piffelbach" getauft und das FREMOdul Nr. 421 dementsprechend mit "Piffelbachtal" benannt. Und, was den Erbauern des FREMOduls seinerzeit nicht bekannt war - den Ort "Piffelbach" gibt es tatsächlich, in der Nähe von Weimar (vgl. links). |
Auf diesem Modul, das im Jahr 1999 entstanden ist und auf den Namen "Getreidefeld" hört, werden ein Getreidefeld und eine Wiese nachgebildet. Zu den weiteren Ausgestaltungselementen zählen eine kleine Stützmauer sowie einzelne Bäume.
Auf diesem Modul, das im Jahr 1999 erstellt wurde, wird ein kleiner Wald, eine Wiese sowie eine Betonstützmauer nachgebildet. Da das Material für die vielen Bäume, die erst einen richtigen Wald ausmachen, von Hans-Jürgen Meisner gespendet wurde, wurde der Wald als der "Meisnerwald" getauft.
Auf diesem Modul, das im Jahr 1999 erstellt wurde, wird die Durchquerung eines Hügels, dargestellt. Abgesehen von einer Felswand und einer Wiese wurde sehr sparsam modelliert. Da das Modul im Zuge der Überarbeitung im Jahr 2019 (s.u.) zusätzlich mit einer Hecke versehen wurde, wurde es nachträglich auf den Namen Brombeerhecke getauft.
Auf diesem Modul, das im Jahr 1999 erstellt wurde, wird ein kleiner Wald, eine Buschreihe sowie eine Stützmauer aus Bruchsteinen nachgebildet. Bei dem Wald handelt es sich um die Fortsetzung des "Meisnerwalds", der auf dem FREMOdul Nr. 423 dargestellt wird.
Die BALIMO-Module wurden über eine Zeitspanne von fast zwanzig Jahren bei vielen FREMO-Treffen eingesetzt. Auch wenn zwischenzeitlich Reparatur- und Auffrischungsarbeiten ausgeführt wurden, die Modulkastenaußenwände neu lackiert und auch die Elektrik überarbeitet und dem derzeitigen Standard angepaßt wurden, sah man den Modulen ihr Alter dennoch deutlich an. Die Frage nach der weiteren Zukunft der Module wurde angesichts des wertigen Modulkastens, der sauberen Gleislage und der grundsätzlich überzeugenden Landschaftsgestaltung dahingehend beantwortet, daß der Renovierung der Module Vorrang vor einem Neubau gegeben wurde. Im Jahr 2018 wurden zunächst die FREMOdule Nr. 419 "kleine Hügel", Nr. 420 "Felseinschnitt" und Nr. 422 "Getreidefeld" überarbeitet. Die Renovierung des FREMOduls Nr. 421 "Piffelbachtal" wurde weitgehend fertiggestellt. Die nachfolgenden Aufnahmen sollen einen Eindruck vom renovierten Zustand der FREMOdule vermitteln.
Im Jahr 2019 wurde die Überarbeitung der BALIMO-Module fortgesetzt und zunächst die Überholung des FREMOduls Nr. 421 "Piffelbachtal" abgeschlossen. Anschließend kamen die FREMOdule Nr. 418 "Merkertal" und Nr. 424 "Brombeerhecke" auf die Werkbank und wurden mit frischem Grün versehen. Da das FREMOdul Nr. 424 mit einer Hecke versehen wurde, wurde es auf den Namen "Brombeerhecke" getauft. Jetzt steht jetzt nur noch die Überarbeitung der FREMOdule Nr. 423 "Meisnerwald" und Nr. 425 "Bruchsteinmauer" aus; diese ist bislang daran gescheitert, daß nicht genügend Rainfarnzweige, die die Grundlage für die Gestaltung der Bäume bilden, zur Verfügung standen. Der Zustand der Module nach Abschluß der Auffrischungsarbeiten kann den nachfolgenden Aufnahmen entnommen werden.
In Folge der Einschränkungen, die durch die Corona-Pandemie bedingt waren, konnte die Überarbeitung der BALIMO-Module erst im Juli 2022 fortgesetzt werden. Zum Abschluß der Auffrischungsarbeiten wurden die FREMOdule Nr. 423 "Meisnerwald" und Nr. 425 "Bruchsteinmauer" wieder in einen präsentablen Zustand versetzt. Der erreichte Zustand der Module kann den nachfolgenden Aufnahmen entnommen werden.